Stopover in Hong Kong

Drei einhalb Tage in Hong Kong...und wir hatten keinen Plan. Aber das würde uns natürlich nicht davon abhalten, uns die Tage voll zu packen...Jetlag und Hitze dagegen schon.

Tag 1 (Anreise): Nathan Road, Kowloon Park und Clock Tower

Nachdem wir nach unserer Ankunft noch bis 15 Uhr an unsere Rucksäcke gebunden waren, hielt sich unser Bewegungsradius zu Beginn stark in Grenzen. Zu mehr als einem Gang die Nathan Road entlang, der glitzernden und lärmenden Einkaufsstraße Hong Kongs, und einem Päuschen im nahegelegenen Park vor dem Tun Lau Temple fühlten wir uns nicht in der Lage...zum einen nahmen wir einfach zu viel Platz beim Laufen ein und es ging nur im Schneckentempo voran und zum anderen war es ja für unsere Körper nach einer durchwachten Nacht gerade noch 5 Uhr früh.
Immerhin haben wir mittags gleich die typische Hong Konger Küche probiert. Einfachste Gerichte, die keinen großen Wert auf die Optik legen, dafür aber durch frische Zutaten und Geschmack überzeugen...wir freuten uns jetzt schon auf die nächsten Tage.
Danach ging es endlich zum Hotel, um unsere Rucksäcke loszuwerden. Nach einem kurzen Nickerchen in unserer Suite machten wir uns dann auf, die Umgebung noch etwas zu erkunden.
So fanden wir den Kowloon Park - das Naherholungszentrum von Kowloon. Hier konnte man je nach Lust und Laune joggen, Flamingos beobachten, Fotos mit Mangafiguren machen oder im großen Poolbereich planschen.
Für uns ging es weiter in Richtung Clock Tower am Hafen. Inzwischen war es dunkel und wir hatten einen grandiosen Blick auf die Lichter der Skyline von Hong Kong Island.
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Tag 2: The Peak und Temple Street Night Market

Nachdem der vorabendliche Raumtausch doch noch etwas länger gedauert hat, kamen wir nur recht langsam in die Gänge. Das schöne Wetter wollten wir gleich für einen Ausflug auf den höchsten Berg Hong Kong Islands nutzen. Dazu ging es mit der U-Bahn nach Hong Kong Island und dort einfach mal bergauf. Auf unserem Weg nach oben, sind wir dann auf die Mid Level Escalator gestoßen - Rolltreppen im Freien - die wir in der Mittagshitze dankbar nutzten, um ein paar Höhenmeter zu sparen.
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Danach ging es weiter auf der Old Peak Road nach oben. Man hätte auch eine Tram nutzen können...aber das war ja alles Training :).
Oben angekommen, trafen wir dann wieder auf die Touristenhorden. Wir umwanderten und überquerten dann den Gipfel und nutzen jeden Aussichtspunkt, der sich uns bot - mit Blick in den weniger besiedelten Süden Hong Kongs mit seinen Wasserreservoirs und auf die Wolkenkratzeransammlungen im Norden.
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Auf dem Weg nach unten merkten wir dann auch wieder die ansteigenden Temperaturen in der Stadt selbst. Also erstmal wieder ins Hotel, duschen und dann ab auf Essensuche. Wir hatten etwas von einem Night Market in unserer Nähe gelesen und sind davon ausgegangen, dass wir dort auch leckeres Street Food finden werden. Der Night Market stellte sich leider als Ansammlung von Tand heraus und von den Garküchen lachte uns gerade auch nix an.
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So liefen wir immer weiter in nördliche Richtung, bis die Touridichte deutlich abnahm. Hier stießen wir auf ein Dim Sum-Restaurant. Dim Sums sind Kleinigkeiten wie Fleischbällchen, Teigtaschen oder ähnliches, die zu Tee gereicht werden. Der Laden war gut gefüllt, aber wir fanden ein Plätzchen. Es gab dann eine Karte zum Ankreuzen, was man gerne haben will. Einige Sachen standen nur auf chinesisch auf der Karte, aber es fand sich wieder jemand, der es uns halbwegs verständlich übersetzen konnte. Wir haben dann mal eine bunte Mischung bestellt - alles sehr, sehr lecker.

Tag 3: Hong Kong History Museum & Hafenpromenade

Nachdem wir uns den Wetterbericht der nächsten Tage angeschaut hatten, entschieden wir den Museumsgang gleich einzulegen und den kühleren Folgetag für den Ausflug nach Lantau Island zu nutzen. Eine Bekannte von Simon hat ihm das Hong Kong History Museum empfohlen und das wollten wir uns anschauen. Gleich am Eingang wurden wir von etwa drei Personen nacheinander freundlich gegrüßt und in die richtige Richtung der Ausstellung gewiesen. Das eigentlich lustige daran war, dass man sich beim besten Willen nicht hätte verlaufen können. Aber so fühlte man sich wenigstens willkommen :).
Das Museum deckte dann auch gleich mal alles an Geschichte ab - von der Entstehung der Hong Konger Inseln, der Tierwelt, der ersten Besiedlung bis hin zu allen Machtwechseln. Unter anderem gibt es mindestens drei unterschiedliche chinesische Volksgruppen in Hong Kong; wurde die Gegend unter der Herrschaft einer Dynastie in einem 2 km Radius zur Küste evakuiert, wodurch die Siedlung kurzzeitig nicht mehr existierte und später wieder neubesiedelt wurde; war von Japan besetzt (2. Weltkrieg) und litt nach Übernahme durch die Briten nach 1945 unter einer großen Trinkwassernot.
Das schönste Ausstellungsstück jedoch war ein Taschentuch, was engstens beschrieben war und scheinbar als Spickzettel genutzt wurde.
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Nur nach 1997, als die Übergabe der Staatshoheit von Großbritanien an China erfolgte, ist scheinbar nix mehr in Hong Kong passiert. :)
Nach dem Museumsbesuch ging es für uns noch entspannt die Hafenpromenade entlang.
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Tag 4: Big Buddha, Po Lin Monastery und Tai O

Der vierte Tag startete mit der Suche nach einem Geldautomaten, der uns etwas Geld ausspuckte, nachdem die ersten Versuche am Morgen gleich mal fehlschlugen. Hat dann aber irgendwann noch geklappt. Nur mit dem geplanten zeitigen Start war es nichts mehr. Das war eigentlich der Plan, nachdem unsere Ziele auf Lantau Island nur mit Fähren und Bussen erreichbar waren.
Trotzdem ging es für uns mit der ersten Fähre von Kowloon nach Central, dann von Central mit der nächsten Fähre nach Mui Wo. Eine Stunde Fahrt für insgesamt etwa 4€...hier machte die Nutzung der Öffis richtig Spaß.
Der erste Bus fuhr uns zum Big Buddha - der größten bronzenen Buddha Statue der Welt - die auf einem der vielen Hügel trohnte. Daneben einer der 10 wichtigsten Tempel des Buddhismus. Sehr beeindruckend aber auch ziemlich überlaufen.
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Im Anschluss nahmen wir den Bus nach Tai O, um uns dort ein Fischerdorf anzuschauen, welches komplett auf Stelzen gebaut war.
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Den Abend schlossen wir dann wieder zurück in Kowloon mit einem letzten Dim Sum-Essen im bereits bekannten Restaurant ab, wollten wir doch das Risiko der Nahrungsaufnahme etwas reduzieren, da Simon ganz schön mit der lokalen Küche und ihren Auswirkungen zu kämpfen hatte.

Fazit

Generell war es ein ganz netter Zwischenstopp - drei bis vier Tage reichen aber meines Erachtens komplett aus, um einen Eindruck der Stadt zu erhalten. Im Großen und Ganzen erschien mir Hong Kong zu nah, um einen langen Eindruck zu hinterlassen, aber zu fern, um sich gleich so heimig, wie in vielen europäischen Großstädten zu fühlen.