Blogging auf unserer Outdoortour

Ich habe schon einige längere Touren mit Zelt unternommen. Bereits auf den ersten Wanderungen vor mehr als 10 Jahren hatte ich das Bedürfnis, einen Reisebericht oder ein Tagebuch zu führen. Auf Reisen erlebt man so viel, dass ohne solche Notizen, viele Erlebnisse und Erfahrungen schnell wieder verloren gehen.

Damals gab es noch keine Smartphones, weswegen die ersten Aufzeichnungen auf einfachen Spiralblöcken, später auf RiteInTheRain-Blöcken entstanden. Leider haben es keine der Aufzeichnungen jemals nachträglich in eine digitale, veröffentlichbare Form geschafft. Das sollte diesmal auf dem Te Araroa anders werden.

Fotos

Das Wichtigste für einen Reiseblog sind die Fotos. Unsere Ausrüstung dafür sieht wie folgt aus:

Lumix DMC-LX100 mit Zubehör

Jahrelang war ich mit einer DSLR und zwei Objektiven unterwegs. Mittlerweile gibt es hochwertige Kompaktkameras, die bei normalem Fotoeinsatz mit DSLRs mithalten können, so dass der Gewichtsunterschied (~2kg zu ~500g) nicht mehr zu rechtfertigen war. Die Wahl fiel auf die LX100, da es eine der leichten, hochwertigen Kompaktkameras ist und uns die Haptik des Bodys und die Steuerungselemente besser gefielen als bei anderen Modellen. Mit Deaktivierung der ganzen i*-Feature für digitalen Zoom, Gesichtserkennung und andere Spielereien hält ein Akku bei uns fast 2 Wochen - bei 20-60 Bildern pro Tag.

Die Kamera schnallen wir uns in einer Neoprenhülle an den Schultergurt, so dass sie auf Höhe des Hüftgurtes an der Seite baumelt. Die Neoprenhülle schützt dabei ausreichend vor Stößen, Kratzern und Dreck. Lediglich am Strand mussten wir vorsichtig sein, da Sand schnell in die Lücken der Hülle rieselt. (Das leichte Knirschen des Zoomrings ist ohne Folgenschäden wieder verschwunden.)
Da unser Ultraleichtkarabiner schnell defekt war, nutzen wir jetzt einen kleinen, stabilen Materialkarabiner, der an den Tragegurt der Kamera geknotet ist. Die Trageschlaufe an der Neoprenhülle, die eigentlich dafür gedachtet ist, belastet die Hülle leider zu stark.
Solange es nur nieselt, reicht uns zum Schutz der Kamera die Neoprenhülle. Bei richtigem Regen kann die Kamera mit unter der Rucksackregenhülle verschwinden oder sie wandert in einen Zipbeutel und in das Deckelfach eines Rucksackes.

Kamera am Schultergurt des Rucksack

Texte

Wir versuchen jeden Abend, den Text zu einem Tag in einem unserer Smartphones zu schreiben. Dazu haben wir beide unser Smartphone und einen Akkupack (5000 mA) dabei. Die Smartphones sind den Rest des Tages wenig in Benutzung und zum Teil ausgeschaltet. Vorteil der abendlichen Routine ist es, dass man keine Probleme hat, sich zu erinnern. Und wenn man mal wieder Netz hat, müssen wir nicht so viel nachträglich schreiben, was andernfalls schon mal ausarten kann.

Durch unseren Cardreader mit Micro-USB können wir die Fotos der Kamera am Handy sichten und eine Auswahl speichern. Mittels Snapseed bearbeiten wir dann die Bilder und bringen sie in die passende Größe (Export mit 1920×1920, 85% JPG).

Cardreader am Handy UI von Snapseed

Damit sind sie kleiner als 1 Mb, leicht hochladbar, und trotzdem in sehr guter Qualität, um sie auf einem großen Bildschirm zu betrachten.
Den Upload der Bilder erledigen wir meist, wenn wir freies WLAN haben. Mit unserem Spark-Mobilfunkvertrag geht das in fast jeder Stadt an einer Telefonzelle.

Spark Telefonzelle

Leider erlaubt es unsere Blogsoftware aktuell nicht, die Bilder offline einzufügen und später den gesamten Artikel online zu stellen.

Blogsoftware

  • Ghost (selfhosted)
    Mittlerweile kann Ghost auch Bilder in Cloudstorage ablegen, deswegen wäre ein Hosting auf einer AppPlatform/PaaS auch möglich.
  • Selbst erstelltes Theme basierend auf MaterializeCSS

Da ich etwas mehr Kontrolle über den Blog haben und etwas lernen wollte, ist es nicht einfach Wordpress geworden.

Ghost Admin Ui

Wirklich ausschlaggebend war, dass es eine Android-App gibt, um offline Artikel zu erstellen und nachträglich online zu bringen.

Ghost Android App UI

Notebook

Da Blog schreiben, Bilder bearbeiten und andere Dinge auf einem Handy auf Dauer nicht angenehm sind, wollten wir etwas mit größerem Bildschirm und Tastatur haben. Tablets mit Anstecktastatur oder Bluetooth waren eine Option. Ich hatte jedoch noch nie eins gesehen, welches mich wirklich überzeugte. Zudem wollten wir nicht auf Android- oder Windows-Anwendungen eingeschränkt sein.

Zum Glück sind Notebooks mittlerweile leicht und klein (13" und 0.9 kg) zu haben.
Wir entschieden uns für das Lenovo Ideapad 100s, das 180 Euro kostete. Ein guter Preis, billiger als die meisten Smartphones und Tablets, und vor allem kein herber Verlust sollte es beschädigt werden oder verloren gehen beim regelmäßigen Versenden per Poste Restante.

Mit einer 128 GB SSD, Ubuntu und Darktable, um Bilder zu sortieren und zu bearbeiten war das Paket komplett.

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